intro 5days20175 days of TyrOL 2017

… fünf Tage und Nächte, 120 Stunden, 90 Köpfe, 180 Hände, 180 Beine aus Steinach, Innsbruck, Imst, Tarrenz, Arzl, Fulpmes, der Steiermark, der Ukraine und aus Ungarn mal Motivation, Einsatz und Humor hoch zwei ergibt Strahlen in den Augen von 1400 Orienteering Liebhabern aus aller Welt und Stolz und tiefe Zufriedenheit in den Herzen der heimischen LKII Orienteering Anbieter. Vor fünf Monaten noch eine Gleichung mit großer Unbekannter, die, wenn man das Potential des LKII kennt, das fortwährend stärker wird, stets positiv ausgeht, stehen am Ende der 5 Tage BEGEISTERUNG und nur das zählt.

Gegen Ende die gewohnten Arbeitsspitzen und ein Team, das seine Fähigkeiten gezeigt hat.

 

Trotz großer Bestrebungen, dieses riesige Unterfangen in all seinen Bereichen optimal und vor allem zeitgerecht, ohne zu viel Stress, vorzubereiten, spitzte sich gegen Ende hin alles wieder zu. Dies und jenes musste in einer Nachtschicht noch erledigt werden, hier ein Problem, da ein Problem. Scheinbar ist es im OL Sport wirklich nicht möglich die letzte Phase der Vorbereitungen in Ruhe zu erledigen. Da wächst ein Grashalm zu schnell, dort tritt ein Bach über, da belagern Mutterkühe unvorhergesehen das Terrain, dort zieren unzählige Kuhfladen den Startbereich, da haben sich falsche Informationen ins Programmheft geschlichen, dort entdeckt man Fehler in der Postenbeschreibung, da kommen zahlreiche Änderungen und Sonderwünsche der Teilnehmer per E-mail herein, dort erkrankt ein wichtiger Kopf, vor lauter Stress geht´s drunter und drüber. Das alte, bekannte Lied! Puhhh! Nützt nichts… mit vollen Segeln durch.

Als Team wächst man, wenn Probleme auftreten, die schnell gelöst werden müssen, noch fester zusammen. Ein jeder gab wirklich sein/ihr Bestes. Das spürten auch die Teilnehmer und honorierten unsere Bemühungen. Nicht der Kommerz stand im Vordergrund, sondern das Weitergeben der Freude am Orientieren, unvergesslicher Erlebnisse und Eindrücke in unserer wunderschönen Berg-, Almen- und Wiesenlandschaft. Zahlreiche Vereinsobmänner/frauen staunten nicht wenig darüber, dass bei uns so viele Eltern sich so fest hineinknieten, hunderte Kilometer fuhren, sich sogar Tage frei nahmen um zum guten Gelingen beizutragen. Sie könnten sich das in ihrem Klub nie vorstellen. Dass unsere Kinder und Jugendlichen aktiv mitliefen, mitunter recht erfolgreich, und zusätzlich in den freien Minuten mitarbeiteten, das war auch eine Glanzleistung.

Zum richtigen OL gehört auch ein abenteuerlicher Schlafplatz für die Mannschaft

Gemeinsam in einem Hightech Turnsaal übernachten ( war cool und hatte viele Vorteile!), dessen Fluchtweganzeigen und Scoreboard die Nacht eigentlich zum Tag verwandelten, dessen automatisch allzu früh sich schließende Fenster für stickige Luft sorgten, dessen Schulglocke das erste Mal in der Früh bereits um zwanzig nach sechs grausam bimmelte, dessen einziger Schlüssel wie ein Schatz behütet werden musste und den Tagesablauf bis ins Detail bestimmte, war für die so wichtige Regeneration, Erholung und Frische nicht sonderlich förderlich. Tiefe Ringe unter den Augen, Müdigkeit und gesundheitliche Angeschlagenheit machten sich schnell breit. Trotzdem standen unsere Jungs um 07:00 Uhr am Morgen auf der Berger Alm, ohne Frühstück, bereit zum Buggeln vor ihrem Start.

Wenn sich viele Köpfe über die gleiche Sache Gedanken machen, wird etwas Großes passieren.

Unter der Anleitung von Wolfgang Ferrarri und Erich Faulhammer halfen die „Jungen“ beim Auf- und Abbau der Zielarena. Die Mädels halfen bei der Zeitnehmung, bei der Kinderbetreuung im Kindergarten, beim Start, bei der Trinkwasserversorgung, beim Kleidertransport, bei der Mülltrennung, bei der immens wichtigen Aufmunterung untereinander!

Goldrichtig besetzt mit Hanni Knoflach, Karin, Markus und Lukas Bianchi waren das EC und CC während der ganzen Woche. Tausende Fragen, Bitten, Problemchen galt es ruhig und besonnen zu handeln und zu lösen. Fein gemacht!

Queens of Time waren Sabine und Sissi, die sich bei ihrer ersten großen Startorganisation wacker geschlagen haben, und es innerhalb des Teams verstanden die Leute nach ihren Fähigkeiten einzuschulen.

Thomas Egger und sein Druckereiteam, schaute nicht nur auf optimale Karten, sondern gestaltete alle Drucksorten, Schilder, Labels einheitlich, mit einem roten Faden, der sich durch alles zog.

Mit dem OL Übungsbuch für die „Kindergärtler“ schuf er eine Weltneuheit, die sehr viel Anklang fand und großes Interesse weckte. Diese Story wird noch Wellen schlagen!

Kunstvolle Bahnen mit der persönlichen Note des Bahnlegers

Jede Etappe wurde von einem anderen Bahnleger kunstvoll in das Gelände gelegt. Als sehr gut, weil überaus „tricky“, empfanden die Teilnehmer die Sprintbahnen in Steinach, für die Viktor Kirianov verantwortlich war.

Die Etappe zwei, eine Mitteldistanz auf der Berger Alm, bestens geplant von Gilbert Rass, zeigte spannende Kämpfe mit gefinkelten Postenstandorten in einem weglosen Waldgebiet.

Etappe drei mit windigem Start am Nösslachjoch, auf 2100m Höhe, war ein Novum in Österreich. Noch nie wurde ein Rennen so hoch oben in alpinem Gelände durchgeführt. Bahnleger Wolfgang Madl gelang es, den Läufern erst im Schlussteil durch einen spektakulären Downhill das „Abwärts“ bewusst zu machen. Das Orientieren zwischen großen und kleinen Latschenfeldern, Baumgruppen, Einzelbäumen und offenen Almwiesen, ohne viele Anhaltspunkte war sicherlich die größte OL technische Herausforderung der ganzen Woche.

Wolfgang Pötsch kreierte in Hochimst die Bahnen, in einem sehr abwechslungsreichen und detailreichen Gelände mit vielen Bouldern, aber auch vielen Wegen. Hier Routenwahlen einzubauen, bei denen sich nicht offensichtlich die Wegvariante als die Vorteilhafteste erweist, war äußerst schwierig.

Für die Etappe 5, eine Langdistanz und einen weiteren Worldranking Event in Obtarrenz, war Adrian Wickert zuständig. Speziell die Eliteklassen standen da vor dem Problem sich entweder durch riesige, überaus dichte Latschenfelder zu quälen, weite Umlaufrouten, oder eine Mischung aus beidem zu wählen, um zum orientierungstechnisch diffizilen und interessanten Abschnitt zu gelangen. Die Kinder- und Seniorenklassen durften das beinah skandinavisch anmutende Gelände rund um das Fußballstadion von Obtarrenz in ansprechenden Bahnen genießen.

Fleißig, verantwortungsbewusst und läuferisch stark zeigen sich unsere Kinder und Jugendlichen

Nun zu den tollen läuferischen Leistungen unserer LKII Kinder und Jugend. Beginnen wir mit den Jüngsten, mit Magdalena Rass, beschattet von ihrer Mama und Lukas Bianchi und Cousin David, die im Doppelpack sich viermal auf der Beginnerstrecke erfolgreich versuchten. David Perktold (H10) und Lilli Egger (D10), die beide aus dem Kiddyclub entspringen und denen Maskottchen Ollie Flügel verleiht liefen bereits alleine. David landete sensationell auf Platz fünf im Endergebnis und Lilli, die nur an den beiden letzten Etappen teilnahm, auf Platz zehn in Hochimst.

Vanessa Mark, Sarah Thurner, Babett Bonvicin, alle drei D12, Maximilian Rass (H12), Benedikt Perktold (H14), Simon Ambacher (H16) und Fabian Schirmer (H16) meisterten ihre Läufe ohne Misspunch, reihten sich ein wenig weiter hinten ein, aber zeigten riesengroßen Einsatz. Anika Florian (D12), die sich nur an die beiden letzten Etappen aktiv läuferisch wagte, gelang in Hochimst ein sehr guter vierter Platz.

Durchwegs gute Platzierungen im vorderen Drittel, bzw. Mittelfeld erreichten Leo(H14) und Lorenz Schnegg (H16), Dorian Dialer (H16), Maximilian Egger (H16) und Martin Kofler (H16).

Ständig unter den Top Ten präsentierte sich Felix Moosmann (H12), der beim Sprint in Steinach leider einen Posten übersah und somit nicht ins Gesamtklassement kam.

Unsere drei großen Ladies, Lisa Moosmann, Lisa und Lena Ennemoser zeigten im international stark besetzten D16 Feld hervorragende Leistungen. Speziell Lena brachte die schnellsten Konkurrentinnen ins Schwitzen. Dreimal erkämpfte sie sich hinter einer dänischen Jugendstarkaderläuferin den zweiten Platz. Bei der Gesamtsiegerehrung in Obtarrenz hüpfte sie strahlend und unter großem Jubel auf das zweithöchste Podest.

Allen gratulieren wir zu ihrem Fleiß, ihrem Durchhaltevermögen, ihren persönlichen Erfolgen.

Ohne Partner wäre so eine Veranstaltung nicht möglich

Wir danken dem Tourismusverband Steinach/Wipptal unter der Geschäftsführung von Kurt Hasenbacher und dem OL Beauftragten Joakim Strickner für die tolle Unterstützung und Mitarbeit. Den Gemeinden Steinach, Imst und der Gemeinde Tarrenz mit Bürgermeister Rudolf Köll für die rasche und unkomplizierte Unterstützung. Danke auch an den TVB Imst und die Imster Bergbahnen für die gute Zusammenarbeit.

Wolfgang Pötsch am Mikro, Janne an der Gitarre

Speaker Wolfgang Pötsch moderierte mit großartigem Detailwissen jede einzelne Etappe und sorgte mit humorvollen Bemerkungen für allgemeine Lockerheit und Entspannung. Die von Lorenz Schnegg sorgsam zusammengestellte musikalische Umrahmung strapazierte gelegentlich die Nerven des „rauchenden“ Zeitnehmungsteams (Robert, Hannes, Ines Mayrhofer), aber gehörte einfach dazu.

Janne berührte uns alle mit seinen Songs, wie „We never give up“ in den Minuten vor der Siegerehrung. Vielen herzlichen Dank dafür!

Die ganze Woche lang war es eigentlich nur HG, der ab und zu ein wenig fauchte. Einem „gstandnen Wahltiroler“ und obersten Häuptling gestehen wir das zu. Aber wir werden daran arbeiten!

Es gibt noch viel aufzuräumen, abzurechnen und vor allem nach zu besprechen. Es werden noch weitere fünf Tage, fünf Wochen, fünf Monate vergehen, bis alles an seinem richtigen Platz, abgerechnet und ausgeredet ist.

Unser Slogan hieß „Orienteering in Tyrol – O-licious!“ Das soll er weiterhin heißen! Dafür sind wir als großartiges Team bereit fort zu fahren und weiter zu kämpfen!

Die vielen wunderbaren Fotos und Bilder von Markus Bianchi und Thomas Egger, zu betrachten auf der TIFOL Homepage, erzählen Bände, darum hör‘ ich jetzt auf! Viel Spaß beim Schmökern!

Bericht: Karin Lugsteiner

5days2017 Homepage

Bilder von Markus

Bilder von Thomas (folgt)