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ARGE Alp Orientierungslauf 2013


Imst, 11-13.Oktober 2013


Drei erlebnisreiche Wettkampftage, beeindruckende Kulisse, stimmungsvolle Siegerehrungen, Top Bahnlegungskunst (Adrian Wickert, Zoltan Melek, Wolfgang Madl und Gilbert Rass), ein reges Miteinander, genau durchdachte Organisation, Vermeidung von Müll und viel Liebe zum Detail prägen die Arge Alp Meisterschaften im Orientierungslauf 2013.


Einen Bericht  schreiben, wenn man so überwältigt ist, fällt nicht leicht. Sehe ich mir die vielen, vielen Fotos an, dann berühren sie mich so sehr, dass ich mit Freudentränen kämpfe. Wir, der LKI unter der Leitung von Hans Georg Gratzer und Robert Mayrhofer, die Abteilung Imst (Eltern und Kinder), Imst Tourismus mit Marco Walser, die Druckerei Thomas Egger, unser präziser und stets ideenreicher Karten- und „alles, was druckbar ist“ drucker , unsere guten Caterer (Gasthof Sonne, Trofana und Schloßstube Starkenberg), die Superband  „Trice“,  unsere besten  Fotografen: Thomas Egger, Luis Ambacher , Patrick Bischof und Markus Bianchi, unser kompetenter Speaker Wolfgang Pötsch, angehende Tischler der HTL Imst und das hübsche Städtchen Imst, das Meran des Nordens, wo man jeden Tag authentisches Tirol spürt, mit seinen 20 Quadratkilometern zusammenhängendem kartierten höchst abwechslungsreichen Wald-, Stadt- und Wiesengebiet, haben gemeinsam ein OL Werk vollbracht, das unbeschreiblich bewegend und schön ist. Ich schreibe bewusst nicht „war“, weil es für immer in unseren Herzen bleiben wird.


Alles begann natürlich mit sorgfältiger Planung, reichlicher Überlegung, intensiven Gesprächen, mühsamen Ansuchen, teils unverständlichen und deprimierenden Absagen, immerwährenden Bemühungen, das Wesen des OLs  OLfremden Personen nahe zu bringen, geschickter Arbeitsein- und - aufteilung und …eh klar… mit tonnenschwerer Arbeit Tag und Nacht. Und so knapp am Ziel war plötzlich alles weiß …  schneeweiß, frostig, neblig, nass, angsteinflößend, weil die Äste unter der schweren Schneelast knackten. Dies war freilich ein großer Schock. Dass unser Tiroler Landl sich bei solch fachkundigem Publikum aus den Alpenregionen der Schweiz, Italiens, Deutschlands und Österreichs von all seinen schönsten Seiten präsentieren wollte, das verstanden wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Es bastelte nämlich an einer coolen Überraschung, die fürwahr gelang. Denn in Kombination mit warmen, goldenen  Sonnenstrahlen, bestechend klarer und frischer Luft und  blauestem Himmel zauberte die Schneepracht an allen drei Veranstaltungstagen ein Ambiente und eine Stimmung herbei, die nicht nur in der freien Natur brodelte, sondern sich bei den Siegerehrungen fortsetzte. Einfach pure Fröhlichkeit und Gaudi!!!


Zugegeben, vor dem Staffelstart am kleinen Eislaufplatzl in Hochimst herrschten höchste Anspannung und mitunter Gereiztheit. Ein kleiner Fehler kann ja so schnell alles durcheinander bringen und kaputt machen! Aber solange es nur die Lautsprecheranlage ist, die sich noch nicht so richtig traute, flippen wir nicht aus. Alles andere funktionierte und lief dank der Mithilfe vieler Eltern und vor allem der gekonnten Arbeit des Rechenzentrums mit Robert Mayrhofer und seinem Team  präzise nach Plan ab. Bernt Johansson und Richard Werner hatten alle Hände voll zu tun, die zahlreichen unbändigen zweiten und dritten Läufer in der Wartebox zu halten. Aufgeregt wie Huskies hielten sie Ausschau nach ihren Partnern und tippelten in der Sonne  fiebrig dem Wechsel entgegen.


Adrian Wickerts und Zoltan Meleks Bahnen verlangten alles ab. Der rutschige, mancherorts knietiefe Schnee  erschwerte die Bedingungen. Es ging viel rauf und runter, aber nicht immer auf zwei Beinen, häufig auch auf Bauch und Allerwertestem. Machte nichts, zwischendurch gab‘s apere Fleckchen, wo man wieder „Gripf“ hatte und so richtig beschleunigen konnte. Unterholz war Mangelware…herrlich! Mitunter ein Märchenwald mit moosigem Untergrund, aber auch Bächen und steilen Böschungen.


Die schnellsten der Schnellen kamen natürlich aus den OL Hochburgen  St. Gallen und Tessin. Sie punkteten mit den meisten Staffeln.


Wir sind besonders stolz auf unsere Jugend. Ruhig und besonnen, wie immer, liefen Simon Abmbacher und Lorenz Schnegg (beide LKI) total überraschend auf den ersten Platz in der H12 Klasse. Ein Hammer! Aber noch zwei weitere Staffeln reihten sich unter die ersten zehn. Celina Dabernig und Melanie Huber (beide LKI) eroberten gemeinsam mit Mayrhofer Anna (OL Kufstein) den sechsten und Martin Kofler, Martin Ewerz und Maximilian Egger (alle drei LKI) den neunten Rang. Ganz famose Leistungen! Bravo!


 Im Einzelbewerb über die Langdistanz am Sonntag mit Start am Rotanger in Tarrenz und Ziel bei der Brauerei Starkenberg  demonstrierten einige Tiroler Kinder- und Jugendläufer/Innen dann erneut, dass sie durchaus in der Lage sind im vorderen Drittel mitzumischen.


An diesem Morgen erwachten viele Bewohner der Siedlung  Rotanger durch  gänzlich unbekannte Geräusche.  Scharen von Läufern und Läuferinnen schnurten leichtfüßig in „genagelten“ OLschuhen an ihren Häusern vorbei. Für uns ein vertrautes, heimeliges Geräusch, wie das Dröhnen von Motoren vor dem Start. Für sie jedoch ungewohnt und völlig neu.  Aber irgendwie interessant, denn sie waren mit heißem Kaffee für das Startteam gleich zur Stelle. Pfundig! Danke!


Am Start herrschte ziemliche Ruhe. Ein jeder versuchte sich zu sammeln und zu konzentrieren. Im Zielgelände jedoch ging es recht turbulent zu. Ein kleines Rinnsal, das man auf dem Weg vom letzten Posten ins Ziel überqueren musste, wurde für viele zum Verhängnis. Trat man direkt  hinein, dann versank man urplötzlich sehr tief. Schaffte man es bis hierher,  möglichst wenig mit nasser, lehmiger Erde in Kontakt zu kommen, verließ man diese Stelle garantiert wie ein Motocrossfahrer im matschigsten Rennen.


Zwischen Start und Ziel genossen die Läufer/Innen ein in Tirol einzigartiges Laufgebiet mit deutlich erkennbaren und lesbaren Geländeformen, aber in einem anderen Teil auch viele feine Gräben und einzelne Steine.


Die Sieger in den beiden Eliteklassen lauten Franziska Döring aus St. Gallen und Teamkollege Martin Hubmann. Kein Wunder, gehören sie doch zur Weltelite!


Zur Siegerehrung auf dem Starkenberggelände legte sich die Sonne noch mal kräftig ins Zeug und tönte mit Kuhglocken , Trompeten, Freudengesängen und Applaus um die Wette. Jeder „Podestler“ konnte sich über eine Medaille und ein nettes OL Puzzlespiel freuen. Die edlen, aus Zirben- und Walnussholz angefertigten Postenschirme, gefüllt mit selbstgebackenen Keksen,  durften endlich in die Hände der Regionenvertreter wechseln, die sich über diesen originellen Preis sehr freuten. Der Region Tessin, gelang, wie im letzten Jahr, der begehrte Sieg in der Regionenwertung. Knapp dahinter rangiert die Region St. Gallen und Platz drei belegt Trentino.


Wir Tiroler posieren auf Platz acht. Ein sehr gutes Ergebnis, wenn man bedenkt, dass viele der potentiellen Punkteläufer/Innen ausfielen, weil sie arbeiteten und halfen, dass diese Veranstaltung zu einem unvergesslichen Fest wird.


Dass am Ende der Veranstaltungstage jeweils nur ganz wenig Müll übrig blieb, das ist ein Verdienst von Karin Bianchi, die mit viel Überzeugungskraft uns ermunterte einen sogenannten „green event“ durchzuführen.  Auf OLer kann man zählen! Das haben uns die 680 Teilnehmer/Innen eindrucksvoll bewiesen! Wir danken jedem einzelnen für seinen Beitrag!


Wir freuen uns darauf nächsten Oktober Gäste in Deutschnofen zu sein bei unseren Südtiroler Freunden!


Und nun mach ich’s wie Wolfgang Pötsch bei der Siegerehrung im Milser Stadel, als er mit seinem Italienisch am Ende war und sage ganz einfach …“BASTA“!


Bericht: Karin Lugsteiner