Eine schwierige SKIO Saison 2023
Triste Schneesituationen, Verschiebungen, Absagen, Fasnachtsfieber, krankheits- und verletzungsbedingte Ausfälle, Geburtstagsfeiern, weitere sportliche Ereignisse und Schulstress setzten der heurigen SKIO Saison gehörig zu. Bewerben und Trainings gleichermaßen. Karin war mitunter beim Verzweifeln. Von Kontinuität keine Spur. Einen strukturierten Plan zu verfolgen, alle auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen, kaum möglich. Irgendwie fühlte es sich an, als ob alle Anstrengungen wie Brösel durch die Finger rieselten und alles zusammenbrach.
Aber Stehauf“weibchen“ zu sein ist Karins Markenzeichen. Nach ein paar Tränen sagt das Kämpferherz “ Nix da…weiter geht’s!“ Am Wochenende des 18. und 19. Februar konnten endlich wieder SKIO Bewerbe durchgeführt werden und zwar in Wald am Schoberpass.
Mit einer ungewohnt kleinen Mannschaft tuckerten wir bereits am Freitag königlich nach Oberösterreich und am Samstag weiter in die Steiermark. Stellt euch vor, jedem einzelnen von uns standen gleich vier Sitzplätze im großen Bus zur Verfügung. Einer zum Schlafen, einer zum Lernen, einer zum Blödeln und einer zum Jausnen. Lediglich ein persönlicher Butler fehlte. Roman, unser freundlicher und schnell OL verständige Busfahrer erlaubte uns zudem den Bus als Homebase zu nutzen. Grandios!
Genauso extrem fein war die Unterkunft. Überraschenden Luxus genießen, gemeinsames Kochen und lustiges Spielen fühlten sich herrlich an, ja kitteten und klebten die Brösel zu einem neuen, starken Ball.
Und dann gab’s da noch sehr anstrengende Kämpfe und akrobatische Einlagen im nassen, schweren Schnee, die ebenso zusammenschweißten. Wenn die Veranstalter wenigstens vor den Bewerben die schmalen Tracks ordentlich gespurt hätten! Das hat die Teilnehmer ziemlich verärgert! Ja, da blieb nichts anderes übrig, als schuften, murksen, fluchen, stapfen, Stockeinsatz tunlichst vermeiden oder Andreas Hofer Reifen montieren. Die Zeiten, die alle benötigten, überschritten die Sollzeit um ein Dreifaches! Kein Wunder! Das waren keine flotten SKIO Bewerbe, sondern reinstes Schneesumpfstruggling. Wurde man nass vom vielen Stürzen, spielte ein kurzes Bad im Bach auch keine Rolle mehr. Und wenn die Skater abgebrochen wären, wäre man in ganz gewöhnlichem Laufschritt damit schneller vorangekommen.
Echt bewundernswert, wie die Kids versuchten effiziente Fortbewegungsarten neu zu kreieren und nicht aufgaben. Die Tiroler Abordnung eroberte viele Podestplätze und Medaillen. Da stechen vor allem die beiden Schwestern Maria und Anna Hauser aus Kitzbühel heraus. Aber auch Lilli, Sarah, Hanna, Iryna, Maximilian, Florian, Julius und David hielten sehr gut mit. Maximilian verpasste den ÖM Sprint Titel nur um 14 Sekunden, da er unglücklich stürzte.
Ein besonderes Highlight, auf das sich alle sehr freuten, war die ÖM Mixed Sprint Relay am Sonntagnachmittag. Leider zogen grimmige Wolken, Regen und ein kalter, stürmischer Wind auf. Zudem gab es erst fünf Minuten vor dem Start chaotische Informationen zum Ablauf und Nervosität und Aufregung, mitunter auch Angst, ja alles richtig zu machen, gesellten sich zu den unwirtlichen Bedingungen. (Wie war nochmal die Reihenfolge?... Löschen, prüfen, Startposten quittieren, Ziel stempeln, auslesen, löschen, prüfen, erneut Startposten nehmen, Ziel stempeln, auslesen oder umgekehrt??? Gibt es auf der Karte ein Postennetz oder verschiedene Bahnen? Wer läuft zuerst, das Weibele oder das Mandl? In welcher Reihenfolge müssen die angeblichen Bahnen A und B abgelaufen werden? Dürfen auch zwei Weibelen ein Team bilden?) Der eine sagte so, der andere so. Ein spektakuläres hektisches Markttreiben! „HALLO, IHR LEUTE! HERR WETTKAMPFLEITER, HERR TD, Herr OEFOL SKIO REFERENT! SIND WIR HIER AUF EINEM DORF PFITSCHIGOGELRENNEN ODER BEI EINER ÖM?!?“ Recht lustig, aber für den SKIO in Österreich recht traurig.
Der SKIO Sport in Österreich sollte sich doch vorwärts entwickeln und nicht rückwärts! Keiner da, der ein Machtwort spricht?
HG, Kerstin und Karin versuchten durchnässt mit klammen Zehen Klarheit und Ruhe zu vermitteln. So machten unsere Kids alles vorbildlich…konzentrierten sich, bibberten, kämpften, warteten, bibberten, kämpften, warteten, behielten den richtigen Ablauf im Kopf, feuerten sich gegenseitig an und halfen sich gegenseitig beim Kartenwechsel. Versucht mal mit Handschuhen, (ist aber auch ohne Handschuhe kaum möglich!) ein klitscheklatschenasses Blatt Papier (kein PRETEX!!!) aus dem feuchten Kartengestell zu lösen und dem Partner unbeschadet weiterzureichen. Dieses faltenlos neu aufzulegen…ja nicht glattstreichen, sonst zerreißt es! Und das gleich dreimal!!! Eine ungemein schwierige Challenge! Zu all dem Chaos dazu! Hat da von den Verantwortlichen irgendeiner überhaupt mitgedacht?!?
Wie ging der ganze Tumult aus? Nein, bitte, bitte nicht! Die Veranstalter schafften es nicht, alle Chips korrekt auszuwerten. Es gibt bis heute noch keine Resultate!!! Lilli und Maximilian liefen in der Kategorie -17 als erstes ein! Wir glauben Sarah und Julius in der Kategorie -14 als zweites Team. Hanna und David wären auch auf alle Fälle auf dem Podest. Iryna und Florian, so vermutet HG, in der Kategorie OFFEN auf Platz 1. Anstatt dessen Ungewissheit und eine riesengroße Enttäuschung bei den Kids, Ärger bei den Betreuern, Frust bei allen. Fluchtartig ergriffen alle das Weite!
Ein Stopp auf der Heimreise im Mac Donalds tröstete ein wenig hinweg. Auch die tags zuvor gewonnenen Kuscheltiere lenkten ab.
Trotz alledem war das Wochenende für uns teammäßig sehr wichtig und ein mega Hit!
Seid im nächsten Jahr alle wieder fleißig dabei! Traut euch, traut euch! Ihr versäumt sonst so viele coole Erlebnisse.
Bericht: Karin Lugsteiner